25.
Februar 2005 - 5. März 2005
Indonesien:
Bali
Die
erste Nacht auf Bali verbrachten wir anscheinend mit mehreren
Kakerlaken.
Am Morgen lagen viele halbtote Kakerlaken um unsere Betten auf dem
Rücken. Auch hier vertrugen sie das imprägnierte Moskitonetz
nicht.
Wir
fuhren zunächst an der Nordküste entlang. Anschließend
planten wir die Insel über den Berg BATUR zu durchqueren, um
schließlich nach DENPASAR zu fahren. An den Stränden im
Süden wollten wir uns entspannen und Kraft für die
Durchquerung Australiens sammeln.
Als
erstes viel uns der angenehm schwache Autoverkehr auf. Alles war
viel ruhiger. Ohne Lärm und Gestank kann man viel besser die
wunderschöne Landschaft genießen. Nach einem flachen
Stück, wurde es wieder bergiger. Thomas Schaltzug riss. Immerhin
erst nach 12.100 km.
Dreißig
Kilometer hinter GILIMANUK entdeckten wir einen schwarzen
Lava-Strand und genossen den Blick auf das Meer. Ein Stück weiter
wollten wir zu einem Tempel abseits der Straße gehen, der von
Affen bewohnt war. Kurz die Fahrräder aus den Augen gelassen,
durchwühlten zehn Affen unsere Taschen. Reißverschluss
aufmachen, kein Problem. Eine große Packung Kekse, die uns zum
Glück eh nicht schmeckten, drei Schokoladen-Brötchen und eine
Glühbirne waren ihre Beute. Den Schulterhalfter mit allen Papieren
nahmen sie glücklicherweise nicht mit. Alle flüchteten auf
einen Baum. Zu guter letzt schmissen sie die Glühbirne vom Baum
und urinierten auf Thomas Fahrrad. Die Kekse sicherte sich der
größte bzw. dickste Affe der Rasselbande.
Auf
der Straße angekommen entdeckten wir, dass unsere Mäntel mit
kleinen Dornen übersät waren. Sie steckten tief in den
Mänteln drin. Die Anti-Platteneinlage hielt fast stand, nur ein
Loch schlich
sich ein.
An den
Touristen-Stränden von Lovina fuhren wir vorbei und quartierten
uns in SINGARAJA ein. Zehn Kilometer hinter Ort bog wir rechts ab nach
KINTAMANI. Über 1600 Höhenmeter mussten überwunden
werden. Zum Glück waren die Steigungen nicht so extrem wie auf dem
Bromo. Dennoch waren wir schweißgebadet. Die Fahrer der
vorbeifahrenden Bemos (Taxen auf Bali) hielten an und wollten uns
mitnehmen. Als wir ablehnten, guckten sie uns total unverständlich
an. Sie versuchten zu erklären, dass es noch lange bergauf gehen
wird. Aber das wussten wir doch bereits.
„Hello!“,
„Hello Mister!“ Fast jeder begrüßte uns mit diesen Worten.
Auch immer wieder gern gerufen: „Where you going?“ Diese Frage bei
einem quälenden Aufstieg zu beantworten viel uns schon schwerer.
„Nach oben, auf den Berg!!!“
Unter
Sonnenschein erreichten wir KINTAMANI und hatten einen tollen
Blick auf den BATUR-Vulkan und BATUR-See. Wir kamen im Gasthaus
„Miranda“
unter, das von einer netten Familie geführt wurde. Wir hatten
mächtigen Hunger und bestellten gleich zwei Essen für jeden.
Fried Rice und Bratkartoffeln mit Spiegeleier. Nach einer Fahrrad -
Bergtour schmeckt
alles noch viel besser.
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Reisterrassen
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Tempel im Sonnenlicht bei Kintamani
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Quälender Anstieg auf Bali
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Der
Tempel „PURA ULUN DANU“ bot am Morgen hervorragende Perspektiven. Der
Vulkan BATUR und der See im Hintergrund schafften eine einmalige
Kulisse.
Über
PENELOKAN folgten wir den Schildern nach BESAKIH, soweit
sie vorhanden waren. Von 1600 mNN fuhren wir hinab auf 750 mNN und
mussten
anschließend wieder 150 m hoch nach BESAKIH fahren. Die Steigung
war nur mit Schieben zu bewältigen. Von der einmaligen Lage des
Tempels vor dem sehr hohen Vulkan AGNUNG war leider nichts zu sehen.
Wolken!
Um die
Reisterassen zu sehen, folgten wir der Abzweigung nach BANGLI.
Es war wohl doch die falsche Route, wir hätten nach Osten gemusst.
Die Reisterrassen waren hier nur sehr klein.
In
DENPASAR angekommen waren wir doch mächtig geschafft. In den
letzten 18 Tagen von JAKARTA, waren wir 18-mal umgezogen. Da wir nur
24 Tage aufgrund des frühen Weiterflugs hatten, wollten wir die
Zeit
auf Bali genießen.
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Zähneputzen meist nur
mit Mineralwasser
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In
DENPASAR mussten wir uns Fahrradhelme besorgen. In Australien ist
Helmpflicht. Für nur zwölf Euro bekamen wir hier einen guten
Helm.
TANAH
LOT ist auf Bali der bekannteste Tempel. Vor allem seine Lage
macht ihn so beliebt bei den Touristen. Er wurde auf einem Felsen
errichtet
der von Meer umschlossen wird. Bei Ebbe kann man ihn zu Fuß
erreichen.
Die
Hauptstrasse nach KUTA ist mit Souvenirgeschäften, Bars,
Restaurants und Hotels gepflastert. So viele Touristen sahen wir
nirgendwo auf unserer Reise. Besonders viele Australier machen hier
Urlaub.
Bei der
Suche nach einem Hotel trafen wir ein niederländisch-australisches
Paar. Sie waren von unserer Tour begeistert. Sie hatten ebenfalls lange
Fahrradtouren hinter sich, meistens in Australien.
In
einer Bungalow-artigen Anlage fanden wir eine schöne Unterkunft.
Mit Bambusholzbetten und Fan kostete das Doppelzimmer nur 4,50 Euro
pro Nacht. Nur zweihundert Meter weiter war der Strand. Am Strand
ließ es sich wunderbar entspannen. Die fliegenden Händler
hielten sich in Grenzen. Auch auffällig wenig Touristen waren am
Strand. Es war Nebensaison.
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Tempel in Besakih
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Bali
ohne Souvenir verlassen? Nein, das geht nicht. Unsere vollgepackten
Taschen ließen uns allerdings nur wenig Platz. Auch auf das
Gewicht
mussten wir achten. Nirgends könnte die Auswahl größer
sein. Am Ende erstanden wir zwei Holzmasken. Eigentlich zu groß,
aber leicht waren sie.
Gegen
Mittag verließen wir das Hotel und hatten nun bis 23:00 Uhr zeit.
Am
Check-In-Schalter wollte der Mann der Fluggesellschaft ein
Rückflugticket
von Australien sehen. Wir ahnten böses. Nicht schon wieder! Dann
ging
er weg und kam mit einem Formular wieder. Wir sollten über unsere
Finanzen
Auskunft geben. Damit sicherte sich vermutlich die Fluggesellschaft
gegenüber den australischen Behörden ab. Pünktlich um
2:00 Uhr flogen wir ab und waren nach einer Portion Lasagne bereits
nach um 6:00 Uhr Ortszeit auf dem Kontinent AUSTRALIEN.
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