19. April 2005 - 3. Juni 2005
Australien:
Adelaide - Sydney
Ab
in die Berge! Östlich von ADELAIADE befinden sich die
ADELAIDE-HILLS. In den Bergen befinden sich viele Weinanbau-Gebiete und
eine deutsche Siedlung namens HAHNDORF. Über 500
Höhenmeter waren zu bewältigen. Am Nachmittag erreichten wir
wieder das Meer und es wurde flacher. In dem weichen Sand am Meer
ließ es sich hervorragend zelten. Ein herrlicher Platz. Besonders
schön, wenn man einen Teller Spaghetti - Bolognese in der Hand
hält.
Nach
drei freien Nächten, war das Verlangen nach einer Dusche
groß. Vor dem Erreichen des Campingplatzes in MILLICENT, hatten
wir das Vergnügen mit einem verrückten Autofahrer. Zwei sehr
schnelle Autos kamen uns entgegen. Wir trafen auf sie in einer Kurve,
als das hintere Auto urplötzlich seine Spur verließ und auf
uns zusteuerte. Der Fahrer riss kurz vor uns den Lenker herum und
schaute uns vergnügt nach. Wir waren ziemlich erschrocken und
mächtig sauer.
Auf
einer Nebenstrecke fuhren wir in den nächsten Staat, VICTORIA. Die
Straße führte durch eine schöne Waldlandschaft. Leider
verdarben die vielen Road-Trains die schöne Strecke. Sie wirkten
auf der schmalen Straße wie riesige Ungetüme, die viel zu
schnell fuhren. In den Wäldern sahen wir viele Kängurus und
Emus. Als die Sonne am Abend verschwand, wurde es sehr kalt und feucht.
Beim
Frühstück waren es nur 4°C und alles war klitschnass. Der
Wald hüllte sich in Nebel. Mit Mütze und Handschuhe
fuhren wir los. Bereits nach 20 min fuhren wir wieder kurzärmelig.
Die Sonne löste schnell den Nebel auf.
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Thomas beim Äpfelpflücken
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In dem kleinen Ort YAMBUK gab es eine Grillstelle. Fast jeder Ort hat
übrigens solche Einrichtungen. Am Wochenende treffen sich hier
meist Familien und machen Barbecue. Das Schild „no camping“ war sehr
unauffällig. Man hätte es auch übersehen können.
In Halbdunkeln stellten wir unser nasses Zelt auf.
17°C!
Gestern morgen waren es noch 4°C. Unglaublich diese
Temperaturschwankungen. Das lag am heißen Nordwind.
Auf dem
Campingplatz in WARRNAMBOOL wehte die rote Fahne. Das hieß
absolutes Feuerverbot, auch kein Gas.
Auf dem
Weg nach PORT CAMPBELL schauten wir uns die raue Steilküste
der GREAT OCEAN ROAD an. Das Meer war sehr unruhig und die Wellen
peitschten gegen die gelb-beige farbigen Felsen. Sobald die Sonne
hervorkam leuchtete das blaue Meer und die Felsküste am
schönsten. Die einzelnen
Felsformationen besitzen eigene Namen, z.B. „THE ARCH“ oder „LONDON
BRIDGE“.
PORT
CAMPBELL ist ein schöner kleiner Fischerort. Nur ein paar Meter
vom Campingplatz entfernt, überschlagen sich in dessen Bucht
lautstark die Wellen.
Beeindruckend
sind die berühmten 12 Apostel. Von den Felsen im Meer waren zu
der Zeit noch sieben zu sehen. Zu Hause erfuhren wir von dem Einsturz
eines der Felsen.
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Melbourne
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Wombats im Park von Batemans Bay
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Pelikane in Lakes Entrance
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Zwanzig Kilometer hinter PORT CAMPBELL wurde es richtig bergig.
Fünfhundert Höhenmeter ging es bergauf. Plötzlich hatten
wir nur noch 11°C. An der Küstenstraße suchten wir
abermals
einen Platz für die Nacht. Eingezäunte Wiesen, Schafe,
Kühe,
steile Felswände. Wir öffneten das Tor zu einer Wiese mit
Schafen.
Vor den Kühen hatten wir zu großen Respekt. Hunderte
aggressive
Mücken überfielen uns unerwartet am Abend. Solche
angriffslustigen
Mücken hatten wir noch nie gesehen.
Hinter
APOLLO BAY schlängelte sich die Straße entlang
der herrlichen Küste. Besonders für Surfer ein ideales
Gebiet.
„No
camping“ „Beware tiger snakes“ Diese Schild vor einer Wiese an einem
Fluss überzeugte uns, dort nicht zu zelten. Die Tigerschlangen
zählen aufgrund
ihrer Angriffslust zu den gefährlichsten Australiens. In FAIRHAVEN
nächtigten wir zwischen Straße und Strand.
In
GEELONG angekommen regnete es drei Stunden lang. Wir verkrochen uns im
Zelt. Als ich die Fahrräder abschließen wollte, sprach der
Nachbar an. „Sind das ihre Fahrräder?!“ „YES!“, sagte ich. „Aber
die anderen sahen ganz anders aus“, sagt er. Er hatte uns aber nur vor
dem
Duschen gesehen. Schließlich entschuldigte er sich nach kurzer
Denkpause.
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Koala im Tiefschlaf
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Straße an der hügeligen Küste hinter
Melbourne
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Vorsicht Känguru!
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1000 Stunden saßen wir nun in den letzten 7 Monaten im Sattel.
Die Straße nach MELBOURNE war ein Motorway. Zu unserer
Überraschung durften wir dort fahren. Der Seitenstreifen war
für Fahrräder reserviert. Bei den Auf- und Abfahrten waren
sogar Warnschilder für Autofahrer aufgestellt, die vor den
kreuzenden Radfahrern aufmerksam
machen sollten. Erstaunlich!
Kurz
vor der 3,5 Millionen-Stadt mussten wir auf eine Landstraße
ausweichen. Die Skyline von Melbourne war bereits von weitem zu
sehen.
Die
Campingplätze liegen leider 15 km außerhalb der Stadt. Nach
2 Monaten Zelten und Rückenschmerzen, freuten wir uns auf ein
Bett. Wir fragten zunächst in einigen Pubs, wo Hotel dranstand.
Aber sie hatten nur Schlafsäle, oder gar keine Zimmer.
Der
Stadtteil ST. KILDA ist bei Rucksacktouristen sehr beliebt. Dort fanden
wir nach zwei Stunden Suchen ein Hostel. Das Zelt irgendwo im Outback
aufzuschlagen war wesentlich einfacher und entspannter.
Melbourne
ist die Stadt der Kaffees, Restaurants, Shopping-Zentren und
Hochhäusern. Aus allen Teilen der Welt stammen die Einwohner.
Viele Chinesen, Japaner, Griechen, Deutsche,... Am Abend gibt es hier
viele Pubs mit Live-Bands zu entdecken. Nicht zu vergessen, der
interessante „QUEEN VICTORIA“ Markt.
Nach
drei Nächten in dem kleinen Zimmer mit Heizung, wartete wieder bis
Sydney das Zelt auf uns.
Tagestemperatur:
16°C. Ohne Sonne war es sehr kalt.
Über
DROUIN und ROSEDALE radelten wir nach LAKES ENTRANCE. Die kleine Stadt
ist ein reiner Urlaubsort. Es gibt tatsächlich 20
Campingplätze. Im Umkreis befinden sich viele Seen mit Pelikanen,
Strände und einen Fischereihafen. Ein netter Ort zum verweilen.
Hinter
LAKES ENTRANCE beginnt eine sehr hügelige bzw. bergige
Strecke.
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